Die Geschwindigkeit deiner VPN-Verbindung kann sich unter optimalen Bedingungen an die Geschwindigkeit deines regulären Internetanschlusses annähern, hängt auf der anderen Seite aber auch von unterschiedlichen Faktoren ab, die sich negativ auswirken können:
- Ist deine physikalische Internet-Verbindung (also jene zu deinem Provider) beispielsweise auf 768 kBit/s limitiert ist, dann kann deine VPN-Geschwindigkeit nicht darüber hinausgehen.
- Vereinzelt können technische Störungen zu einer Absenkung der maximalen VPN-Geschwindigkeit führen, beispielsweise beim Ausfall eines oder mehrere Server oder bei generellen Störungen des CyberGhost VPN-Services. Auch Wartungsarbeiten sind unter Umständen verantwortlich für einen temporären Leistungsabfall. In allen Fällen bitten wir um Entschuldigung für eventuelle Unannehmlichkeiten.
- Lastspitzen (bspw. zu gewissen Tages- oder Wochenzeiten) können zu Kapazitätseinbrüchen führen, ganz ähnlich wie bei Streaming-Anbietern, die zu Spitzenzeiten ebenfalls an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen und in der Folge die Auflösungen von Videos herunterfahren.
- Die Länge, die Güte und der Ausbaustatus der Verbindung zwischen deinem tatsächlichen Standort, dem Ausgangsserver und den Zieladressen sind ebenfalls wichtige Kriterien, wenn es um die Beurteilung einer Verbindung geht. Lebst du zum Beispiel in Rumänien und verbindest dich mit einem Server in den USA, um Seiten in Rumänien zu besuchen, müssen die Daten 4 mal Entfernungen um die 8.000 Kilometer zurücklegen: Von dir zum Server, von dort zurück zur Zielseite, wieder zurück zum VPN-Server und dann zu dir. Einbrüche in der Verbindungsgeschwindigkeit sind dabei unumgänglich.
- Dein Provider verlangsamt bewusst verschlüsselte Verbindungen.
- Es besteht ein Routing-Problem zwischen deinem Provider und dem Server, auf dem du dich eingeloggt hast. Diese Art Verlangsamung tritt obendrein nicht gleichmäßig auf, sondern besteht mal stärker, mal schwächer, wodurch die Analyse zusätzlich erschwert wird.
- Die von CyberGhost verwendete OpenVPN-Konfiguration ist nicht kompatibel mit deiner Internet-Verbindung (unterschiedliche Paketgrößen). In dem Fall sollte die Geschwindigkeitseinbuße Server-übergreifend und zu allen Zeiten auftreten.
- Geschwindigkeitseinbußen treten ferner auf in Abhängigkeit von:
- der Anzahl User, die gleichzeitig einen Server nutzen (je mehr, desto langsamer).
- der verwendeten Verschlüsselungsstärke, die vor allem die CPUs kleinerer Geräte wie Router stark belasten kann.
- verschiedenen Netzwerktools wie Asus Network Tools , die Einfluss auf die Verbindungsgeschwindigkeit besitzen.
Der 'VPN-Prozess'
Einer der Gründe für eine Herabsetzung der Internetgeschwindigkeit liegt in der Natur der Sache – weshalb auch alle VPN-Dienste gleichermaßen davon betroffen sind: Dein Datenverkehr besteht bei VPN-Verbindungen im Gegensatz zum herkömmlichen Internet-Datenverkehr aus deutlich mehr ‚Zusatzgepäck‘ zum eigentlichen Inhalt, der ebenfalls mit übertragen werden muss. Das heißt, eine 1-Megabyte-Datei ‚wiegt‘ plötzlich ein gutes Stück mehr als sonst, so dass für die gleiche Datenmenge mehr Aufwand als üblich betrieben werden muss. Hier wie dort werden zwar deine Daten vor dem Versand in Pakete aufgeteilt, diese Pakete aber anschließend aufwändig und rechenintensiv mit 256 Bit AES verschlüsselt und dann mit weiteren Steuerinformation im sogenannten Header angereichert.
In aller Regel beträgt dieser als ‚Overhead‘ bezeichnete Anteil bei CyberGhost (via OpenVPN) ca. 50 Byte pro Paket, so dass eine 1 MB große Datei, die in 874 Paketen versendet wird, auf 874 * 50 Byte zusätzliche Daten (Overhead) kommt, also 43.700 Byte. Das sind 5%.
Die Größe der Datenpakete variiert aber je nach Einstellung zur Verschlüsselung, Authentifizierung etc. und hängt davon ab über welche Server sie gesendet werden und welche Paketgröße die Gegenstelle akzeptiert (MTU). Verringert sie sich, müssen entsprechend mehr Pakete verschickt werden und der Overhead steigt an, denn die Steuerinformationen besitzen unabhängig von der Größe der Originalpakete eine feste Größe. So kommt eine 1 MB große Datei, die in 2.097 Paketen versendet werden muss, bereits auf 2.097 * 50 Byte zusätzliche Daten, also 123.723 Byte. Das sind ca. 12% Overhead.
Fazit: Bei der Verwendung von VPN müssen mehr Daten übertragen werden und durch die Verschlüsselung dauert das je nach Auslastung des Computers auch etwas länger. (Bei der Messung von Speedtests mit aktiver VPN-Verbindung wird übrigens nur gemessen, wie viele Nutzdaten in einer gewissen Zeit übertragen werden können, der erwähnte Overhead wird dabei nicht berücksichtigt.)
Hinzu kommt, dass, wenn Ihr über einen CyberGhost-Server surft, ihr auf diesem nicht alleine unterwegs seid, d.h. der Server muss sehr, sehr viele Pakete möglichst gleichzeitig empfangen, ent- und verschlüsseln sowie weiterleiten. Haben sich beispielsweise 50 Leute auf einen Server eingeloggt und möchte jeder davon mit 50 Mbit/s downloaden können, wird der Server mit mindestens 2,4 Gbit/s Nutzdaten konfrontiert; das im Internet verwendete TCP/IP-Protokoll fügt sogar noch weiteren ‚Overhead‘ hinzu. In der Praxis haben Messungen ergeben, dass ein mit 1 Gbit angebundener Server ca. 580 Mbit/s Nettobandbreite (Nutzdatenbandbreite) erreicht. Um also 2,4 Gbit/s Nutzdaten übertragen zu können, müsste dieser Server mit einer 5 Gbit-Verbindung ausgestattet sein.
Derartige Server werden aber kaum angeboten, meistens sind nur 1 Gbit-Anbindungen möglich. Wir könnten zwar stattdessen die Anzahl der gleichzeitigen User pro Server stark beschränken, dann wäre der Dienst aber nicht mehr finanzierbar. Außerdem würde deine gefühlte Anonymität leiden.
Alles schön und gut, ich erreiche aber nicht einmal einen Bruchteil meiner normalen Geschwindigkeit
In seltenen Fällen kann eine Überlastung oder ein Angriff auf einen unserer Server die Geschwindigkeit massiv beeinträchtigen. In diesem Fall hilft es, einen anderen Server zu wählen.
Ich habe aber auf allen Servern schlechte Geschwindigkeiten!
Solltest du auf allen Servern Geschwindigkeiten von unter 4 Mbit beklagen müssen, obwohl deine Internetleitung weitaus mehr hergibt (das kannst du auf speedtest.net testen), liegt die Vermutung nahe, dass es ein Problem mit deinem Computer gibt. Um dies zu verifizieren, teste bitte die VPN-Verbindung mit ausreichend unterschiedlichen Servern an unterschiedlichen Standorten (mindestens 3). Wenn die Ergebnisse überall schlecht sind, wird es ein Problem auf deinem Computer sein.
OK, angenommen das Problem liegt auf meinem Computer, welches ist es?
In der Vergangenheit ließen sich viele Probleme oft auf installierte Software zurückführen, wie die Existenz oder die Reste von Antiviren-Anwendungen, Firewalls oder verschiedenen Netzwerk-Hilfsprogrammen. Warum diese nur bei einer VPN-Verbindung auftraten, konnten wir bislang noch nicht verbindlich aufklären, oft sind es aber ‚Filter Driver‘, die verantwortlich sind. Diese ‚Filter Driver‘ sind im System verankerte Programme, die den Netzwerkverkehr überwachen oder abgreifen – im besten Fall Firewalls und Antivirenprodukte, im schlechtesten Trojaner und Viren, die den Netzwerkverkehr überwachen. Um zu prüfen, ob ein solcher Treiber auf deiner Netzwerkkarte aktiv ist, gehe folgendermaßen vor (bitte führe die folgenden Schritte sowohl für die normale Netzwerkverbindung als auch für die Verbindung des ‚TAP-Win32 Adapter V9‘ aus):
- Beende eine evtl. bestehende VPN-Verbindung
- Öffne in der Windows-Systemsteuerung den Eintrag ‚Netzwerk und Internet > Netzwerkverbindungen‘ und klicke rechts auf die ‚Netzwerkverbindung‘ sowie anschließend auf ‚Eigenschaften‘
- Du siehst eine Liste mit Auswahlboxen, diese enthält normalerweise folgende Einträge:
- Client für Microsoft Netzwerke
- QoS-Paketplaner
- Datei- und Druckerfreigabe für Microsoft-Netzwerke
- Internetprotokoll Version 6
- Internetprotokoll Version 4
- E/A-Treiber für Verbindungsschicht-Topologieerkennung
- Antwort für Verbindungsschicht-Topologieerkennung
Sollten hier weitere Einträge stehen, kannst du diese testweise deaktivieren, indem du das Häkchen davor entfernst und das Eigenschaften-Fenster schließt. Stelle anschließend eine VPN-Verbindung her und führe einen Speedtest durch.
Weitere bekannte Verursacher sind Netzkonfigurations-Tools, die oft schon auf Computer vorinstalliert sind (z.B. von Asus). Hier eine Liste der Tools, die Probleme verursachen (diese Liste versuchen wir zu erweitern):
- Treiber für D-Link WLAN-Sticks (trägt sich als Filtertreiber in den Netzwerkadapter ein)
- Asus AI Suite
- CFOS Speed
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